Radarwarner: Erlaubt oder verboten?

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🚨 Radarwarner: Erlaubt oder verboten?

Kaum ein Thema im Straßenverkehr sorgt für so viel Verwirrung wie Radarwarner. Während einige Autofahrer behaupten, es sei völlig legal, auf Apps oder Geräte zurückzugreifen, hört man von anderen, dass schon der Besitz riskant ist. Zeit für eine klare Aufarbeitung – mit Gesetzestexten, Quellen und einem Blick über die Landesgrenzen.


📜 Was sagt das deutsche Gesetz?

In Deutschland regelt die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), § 23 Abs. 1c eindeutig:

„Wer ein Fahrzeug führt, darf kein technisches Gerät betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören.“

Damit sind verboten:

  • ✅ klassische Radarwarngeräte
  • ✅ Apps mit aktiver Blitzerwarnung
  • ✅ Navigationsgeräte mit Blitzeranzeige während der Fahrt

Erlaubt ist dagegen:

  • ❌ das Verwenden von Blitzer-Infos vor der Fahrt (z. B. Routenplanung am PC oder Navi-Update).

Quelle: § 23 Abs. 1c StVO – gesetze-im-internet.de


⚖️ Konsequenzen in Deutschland

Wer mit einem Radarwarner erwischt wird, muss mit folgenden Strafen rechnen:

  • 💶 75 Euro Bußgeld
  • 📍 1 Punkt in Flensburg
  • 🚔 Gerät/App kann beschlagnahmt oder gelöscht werden

Das hat der Bundesgerichtshof (Az. 4 StR 526/11) bereits bestätigt.
Quelle: BGH-Urteil


🌍 Radarwarner in Europa – ein bunter Flickenteppich

Die Regeln hören nicht an der deutschen Grenze auf. Jedes Land kocht sein eigenes Süppchen:

  • 🇩🇪 Deutschland: Streng verboten (siehe oben)
  • 🇨🇭 Schweiz: Noch härter – bereits der Besitz ist illegal. Geräte werden konfisziert.
  • 🇦🇹 Österreich: Blitzerwarn-Apps sind in der Regel erlaubt, solange sie nicht in Echtzeit Verkehrsüberwachung stören.
  • 🇫🇷 Frankreich: Verboten – auch Apps und Navi-Funktionen. Wer erwischt wird, zahlt bis zu 1.500 €.
  • 🇳🇱 Niederlande: Verboten.
  • 🇪🇸 Spanien: Verboten, Strafen können hoch ausfallen.
  • 🇨🇿 Tschechien: Hier sind Blitzerwarner dagegen legal.
  • 🇬🇧 Großbritannien: Geräte mit festen Standorten erlaubt, aber Störsender verboten.

👉 Kurz gesagt: In Mitteleuropa eher Finger weg, in manchen Ländern wie Tschechien oder UK etwas lockerer.


📲 Was ist mit Navi-Apps?

Viele Navigationsgeräte oder Apps (Google Maps, Waze, Blitzer.de) bieten Blitzerwarnungen an.

  • In Deutschland ist es illegal, diese Funktion während der Fahrt aktiviert zu haben.
  • Manche Hersteller deaktivieren daher die Funktion automatisch, sobald man in Deutschland fährt.

🔑 Fazit

  • In Deutschland: Radarwarner sind streng verboten, egal ob Gerät oder App.
  • Im europäischen Ausland: Große Unterschiede – von liberal (Tschechien) bis rigoros (Schweiz, Frankreich).
  • Wer auf Nummer sicher gehen will: Blitzerwarnungen nur zur Routenplanung nutzen, nicht aktiv während der Fahrt.

📚 Quellen


👉 Für Vielfahrer lohnt es sich, die länderspezifischen Regeln genau im Blick zu haben – Radarfallen lassen sich durch vorausschauendes Fahren und Einhalten der Geschwindigkeit ohnehin am besten vermeiden. 🚗💨

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Photo by Marilda Alves Rosa on Pexels.com

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